Stressbedingte Erschöpfungsdepression

Die Erschöpfungskrankheit

Dr. Hans-Peter Unger und Carola Kleinschmidt haben mit ihrem Buch "Bevor der Job krank macht. Wie uns die heutige Arbeitswelt in die seelische Erschöpfung treibt und was man dagegen tun kann" ein Schlüsselbuch geschrieben, um die Tür für ein besseres Leben zu finden. Das Problem ist ja, dass in einer kranken Gesellschaft das Kranke normal ist und das Normale krank macht. Daher müsste eigentlich die Gesellschaft verändert werden. Da dies aber allein nicht zu schaffen ist, muss man seine Nische finden.

Unter der Überschrift "Depression und Karriere" schreiben die Autoren u.a.: "Gemeinsam waren allen nur ihr Fleiß und Ehrgeiz: Die Betroffenen hatten in den letzten Jahren sehr viel gearbeitet, waren karriereorientiert und galten im Unternehmen als besonders verläßlich und leistungsfähig....Aber gerade ihre unbegrenzte Leistungsbereitschaft hatte die Angestellten offensichtlich in die totale Erschöpfung getrieben....Dabei waren ihnen die Zeichen der fortschreitenden Erschöpfung sehr wohl aufgefallen. In den Gesprächen mit den Medizinern erinnerten sich die Beschäftigten daran, dass sie schon seit Jahren starke Kopf- und Rückenschmerzen hatten...."Bei der Hälfte der Patienten war Arbeit der einzige feststellbare auslösende Faktor für die Depresssion", stellt Asberg fest. Bei den weiblichen Führungskräften spielte außerdem die Doppelbelastung durch Familie und Arbeit eine große Rolle. Marie Asberg und ihre Kollegen vom Karolinska-Institut sprechen aufgrund ihrer Befunde von einer "job-stress related depression (Jobstress bedingte Depression) oder von "exhaustion disorder (Erschöpfungskrankheit) und entwickelten das Modell der Erschöpfungsspirale, das anschaulich beschreibt, welche typischen seelischen und körperlichen Erschöpfungsreaktionen Menschen im Dauerstress im Job zeigen und wie sich diese Erschöpfung immer weiter steigert, wenn man nichts dagegen tut."

Fortschreitende Erschöpfung hat also viele Gesichter. Diese kann dann irgendwann auch zu Depressionen führen. Damit ist klar, dass Depressionen Ursachen haben und diese kann man beseitigen. Die Beseitigung der Ursachen kann sicherlich die Depressionen verschwinden lassen. Man muss nur den Mut haben, diesen Weg zu gehen. Es steht auch fest, dass man davor nicht flüchten kann. Es sind Entscheidungen und Anstrengungen erforderlich, aber das gehört nun mal zum Leben.

(c) Michael Mahlke Remscheid - Alle Rechte vorbehalten