Depression als Reaktion

Depressionen sind immer eine Reaktion

Meiner Meinung nach sind Depressionen immer eine Reaktion auf andere Ursachen. Ganz klar ist dies bei der Winterdepression, da fehlt die Sonne. Oder bei der Wochenbettdepression, da war die Geburt. Oder eben hier bei der stressbedingten Erschöpfungsdepression, da war die Überforderung. Aber es gibt auch andere Gründe. So kann die Schilddrüse Depressionen auslösen oder Depressionen können als Nebenwirkung von Tabletten auftauchen.

Deshalb möchte ich einen kurzen Blick auf unsere Umwelt werfen. Denn auf diese reagieren wir. Wie sie ja wissen wird der Mensch mit gewissen Anlagen geboren und danach wirkt die Umwelt auf ihn ein. Er wird programmiert. Dazu gehören Verhaltensweisen wie „Laufe nicht über die Strasse!“ und Wertungen wie „Das schaffst du sicher oder das schaffst du nie“.

Vera Birkenbihl schreibt dazu in ihrem Buch „Der persönliche Erfolg“ folgendes: „Ein psychologisches Programm muß zwei Bedingungen erfüllen, ehe wir es so nennen wollen: 1. Es kam von außen ... 2. Es läuft automatisch ab.... Nun gibt es Programme, welche das Überleben absichern oder Verletzungen vermeiden helfen. Solche Programme helfen uns später, viel Zeit und Energie zu sparen, eben weil sie automatisch geworden sind (Nie mit nassen Händen einen Schalter anfassen!). Dann gibt es Programme, die das Zusammenleben mit anderen Menschen erleichtern (Sag schön bitte!): Weiter gibt es Programme, die uns schaden können (Nun mach schon, du bist furchtbar langsam!). Solche Programme verhindern eine optimale Entfaltung unserer ureigensten Anlagen und Eigenschaften.“
Und sie kommt zu dem Schluss: „Die meisten Menschen sind jedoch durch gewisse Programme in ihrer Entwicklung behindert worden. Deshalb ist der normale Mensch auch nicht erfolgreich... Ich erwähnte oben, dass der normale Mensch diese Entwicklung „zu sich selbst hin“ in der Regel nicht durchläuft. „Normal“ heisst nämlich nicht „seelisch+geistig+körperlich gesund“ sondern „der Norm entsprechend.“ Das aber heisst: Was die meisten Menschen tun (sind), das ist eben normal. Deswegen sagt Luke Rhinehart, ein New Yorker Psychiater, ja auch so treffend: Die gesellschaftlichen Konsequenzen einer Nation aus Normalen sind offenbar: Kriege, Brutalität, Krankheit, Konflikte und allgemeine Freudlosigkeit.“

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