Liebe ist Nähe

Liebe ist Nähe



Liebe ist Nähe und sonst nichts. Jawohl, in diesen paar Worten steckt alles, was man zu diesem Thema sagen muß. Erschrecken Sie nicht und glauben Sie bitte nicht, daß jetzt alle Hoffnung auf Glück vorbei sei. Sie sollten sich nur darüber klar sein, daß Liebe etwas anderes ist als ein Traum, und Glück nicht unbedingt mit Liebe zu verwechseln ist. Vermischen Sie nicht Begriffe, die zunächst einmal nichts miteinander zu tun haben! Liebe ist wirklich, Liebe ist machbar und es liegt allein bei Ihnen zu lieben. Darin liegt Ihre Chance, das sollten Sie erkennen.
Liebe = Abhängigkeit?

Aber was heißt das ganz konkret? Sicher sind Sie bisher davon ausgegangen, wenn Ihre Sie Frau liebt oder wenn Ihr Freund Sie liebt, dann ist alles in Ordnung. Das ist Liebe. Sie erwarten also geliebt zu werden und fühlen sich wohl, wenn ein anderer Mensch Ihnen sagt: "Ich liebe Dich." Also bestimmt ein anderer Mensch darüber, ob und wie wohl Sie sich fühlen. Das kann doch nicht Ihr Ernst sein! Wissen Sie, was das ist? Es ist das kleine Baby, das nach der Mama schreit und glücklich ist, wenn es nuckeln darf. Erwachsen werden heißt aber, den Zustand des Säuglings hinter sich gelassen zu haben. Das muß man lernen, das kommt nicht von allein, nur weil man biologisch größer wird.
Sie haben sich damit abzufinden, wenn Sie reif werden wollen, müssen Sie vom Ast des Mutterbaumes fallen und ein eigener Stamm werden - oder verfaulen. Eine andere Wahl haben Sie nicht.

Der Schriftsteller Marcel Proust hat einmal gefragt: "Wie haben wir den Mut, in einer Welt zu leben, in der die Liebe durch eine Lüge provoziert wird, die aus dem Bedürfnis besteht, unsere Leiden von denen mildern zu lassen, die uns zum Leiden brachten?"

Was hier so literarisch formuliert wird, kann man auch anders ausdrücken: "Auf dem Boden einer reflektierenden Haltung ist es nämlich undenkbar, daß man andere Menschen wirklich liebt (und nicht nur braucht), wenn man sich selber so, wie man ist, nicht lieben kann." Sie müssen sich also mal darüber klar werden, daß andere Sie lieben sollen, während Sie sich selbst noch nicht annehmen und dadurch lieben können. Sie erwarten also, daß andere Sie lieben, weil Sie sich selbst nicht lieben?


(c) Michael Mahlke Remscheid - Alle Rechte vorbehalten