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Das Geheimnis lebenslanger Partnerschaft

Das Geheimnis lebenslanger Partnerschaft



Ich weiß nicht, ob Sie schon jemals etwas von Jean-Paul Sartre und Simone de Beauvoir gehört haben. Beide schrieben nicht nur gute Bücher, sondern sie waren auch das berühmteste Liebespaar dieses Jahrhunderts und ihre Beziehung hielt ein Leben lang. Als Sartre starb schrieb Ingrid Kolb, eine Redakteurin des Magazins Stern, einen Nachruf. Sie formulierte das Geheimnis, das zu lebenslanger Partnerschaft führen kann: "Simone de Beauvoir ist nie in die Falle der Hingabe gegangen, der aufopferungsvollen Liebe, in der sich - das analysierte sie mit der Leidenschaftslosigkeit einer Abstinenzlerin - schließlich Mann und Frau betrogen wiederfinden."

Am Besten unterstreichen Sie sich diesen Satz. Er kann sich ihnen gar nicht tief genug ins Gehirn einprägen. Denn Sie sollen sich in ihrer Beziehung nicht hingeben, sondern Sie sollen sich einbringen! Die Falle der Hingabe - der Witz bei der Sache ist, sie ist selbstgestellt, aber nicht freiwillig. Wir sind ja geworden, ohne bei uns zu sein und müssen uns erst verstehen, um uns zu finden. Auf gut deutsch gesagt: erst wenn wir wissen, wie wir wurden, was wir sind, können wir versuchen, etwas daran zu ändern, um anders zu werden. Was bedeutet das?

Frei und mündig

In den anderen Kapiteln ist ja deutlich geworden, daß wir lange Zeit erzogen worden sind, aber nie mündig wurden. Mündigkeit erlangt man erst durch eine jahrelange Auseinandersetzung mit der eigenen Erziehung, durch Überprüfen alles dessen, was jahrelang ungeprüft in unser Gehirn gestopft worden ist. Aber dazu benötigt man auch Wissen. Der alte Satz von Carlo Schmid: "Wer wissen will, wohin er geht, muß wissen, woher er kommt", gilt auch hier. Genau wie wir die Geschichte unseres Staates nur verstehen, wenn wir in die Geschichtsbücher schauen und lesen, wie alles geworden ist, genauso müssen wir in unsere eigene Vergangenheit schauen, um zu verstehen, warum wir heute so und nicht anders handeln. Und danach müssen wir überprüfen, was an Regeln in unserem Kopf ist, was wir schon so unbewußt machen, daß wir gar nicht mehr darüber nachdenken und dann muß die kritische Prüfung kommen. Dies allein ist der Weg zur Mündigkeit.

Es dreht sich also um "Grenzen und Grenzen. 1. die Normen, das Müssen, Druck von außen, die Vorwürfe, kurz alles, was von außen auf dich einwirkt, zu Tatsachen machen. Ich bin hier. Die Forderungen und Vorwürfe oder Regeln, wie ich leben soll, sind dort. Zwischen hier und dort ist eine Grenze. Das, was ich annehme, was über meine Grenze kommt, wird mein, wenn ich es will, und bleibt draußen, wenn ich nein sage. 2. Dem was ist meine Aufmerksamkeit schenken. Ich bin ich. Du bist du. Deine Vorwürfe sind deine Vorwürfe. Punkt.

Die Normen meiner Eltern sind die Normen meiner Eltern. Punkt. 'Was sich gehört kann ich kritisch prüfen an dem, 'was zu mir gehört.' Das klingt alles sehr einfach. Ist es auch. Aber mit der Erziehung, die wir genossen haben und mit der Art, wie wir gewohnt sind zu leben, ist es nicht einfach, einfach zu sein." Was der Gestalttherapeut Bruno-Paul de Roeck hier beschreibt, ist der Weg, den wir gehen müssen, um uns zu verstehen. Nur dann können wir den Weg in die Freiheit, das selbstbestimmte Handeln, finden. Auch bei diesem Gedanken sollten wir einen Moment verweilen. Was ist eigentlich Freiheit? Freiheit ist ein hohes Gut, gut. Aber damit ist wenig gesagt.


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